Die häufigsten Ursachen von Haarausfall und was Du dagegen tun kannst

Findest Du in letzter Zeit mehr Haare auf Deinem Kopfkissen oder in Deiner Bürste als sonst? Oder siehst Du Deine Kopfhaut durchscheinen, wo vorher noch volles Haar war? Jeder Mensch verliert Haare – das ist ein normaler Teil des Haarwachstumszyklus. Aber wenn Haare in größeren Mengen ausfallen oder dünner werden, kann das beunruhigend sein. Haarausfall betrifft die meisten Menschen irgendwann in ihrem Leben. Die Ursachen sind vielfältig und oft schwer zu verstehen. 

In diesem Artikel möchten wir genau das ändern und die Ursachen für Haarausfall näher beleuchten. Es geht um die häufigsten Ursachen von Haarausfall, wie man sie erkennt und vor allem, was man dagegen tun kann. Von erblich bedingtem Haarausfall über kreisrunden Haarausfall bis hin zu entzündlichem Haarausfall und Narbenalopezie decken wir alle wichtigen Themen ab.

Wann spricht man von Haarausfall?

Jeder Mensch verliert täglich Haare, das ist ein natürlicher Teil des Haarwachstumszyklus. Normalerweise fallen 50 bis 100 Haare pro Tag aus, was angesichts der Gesamtzahl von etwa 100.000 Haaren auf dem Kopf kaum auffällt. Doch ab wann spricht man von Haarausfall?

Von Haarausfall spricht man, wenn das Haar deutlich dünner wird oder dauerhaft mehr als 100 Haare pro Tag ausfallen. Wenn man jedoch nur noch wenige Haare hat, können schon 50 Haare pro Tag besorgniserregend sein. Ein weiteres Anzeichen ist, wenn die Haare plötzlich büschelweise ausfallen oder man kahle Stellen auf der Kopfhaut bemerkt. Es ist wichtig, darauf zu achten, ob sich der Haarausfall auf bestimmte Stellen konzentriert oder gleichmäßig über den ganzen Kopf verteilt ist.

Der Zyklus des Haarwachstums besteht aus drei Phasen: Anagen (Wachstum), Katagen (Übergang) und Telogen (Ruhe). Bei normalem Haarwachstum fallen die Haare in der telogenen Phase aus, um Platz für neue Haare zu schaffen. Ist der Zyklus jedoch gestört, kann es zu vorzeitigem Haarausfall kommen. Dies kann zum Beispiel durch hormonelle Veränderungen, Stress, Krankheiten oder Mangelernährung verursacht werden. Obwohl wir Haarausfall meist mit der Kopfhaut in Verbindung bringen, kann er tatsächlich alle Körperhaare betreffen. Haarausfall an Augenbrauen, Bart, Wimpern oder an anderen Körperstellen (Brust, Arme, Beine, Achselhöhlen oder Genitalbereich) kann auch auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Deshalb ist es immer ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn man an irgendeiner Stelle Veränderungen der Haardichte oder des Haarwuchses feststellt.

 

Ursachen für Haarausfall und typische Muster

Haarausfall kann viele Ursachen haben und sich in unterschiedlichen Mustern äußern. Das Muster des Haarausfalls kann oft helfen, die Ursache zu identifizieren.

  • Frauen: Bei Frauen ist eines der häufigsten Muster eine allgemeine Ausdünnung des Haares am ganzen Kopf oder eine Ausdünnung des Mittelscheitels, wobei das Haar allmählich dünner wird und die Kopfhaut durchscheint. Manche Frauen haben auch angeborene Geheimratsecken, die sich im Laufe der Zeit verstärken können. Diffuser Haarausfall, bei dem das Haar gleichmäßig am ganzen Kopf dünner wird, tritt häufig nach Lebensereignissen auf, die mit starken Hormonschwankungen einhergehen, wie Schwangerschaft, Geburt und Wechseljahre.
  • Männer: Typische Muster des Haarausfalls bei Männern sind die so genannten Geheimratsecken und eine Ausdünnung oder Kahlheit im Bereich des Hinterkopfes (Tonsur). Dieses Muster ist oft ein Anzeichen für androgenetischen Haarausfall, auch bekannt als männliche Musterkahlheit, die meist erblich bedingt ist.
  • Kinder: Bei Kindern kann der Haarausfall verschiedene Ursachen haben, z. B. Infektionen der Kopfhaut, Stress oder sogar das Ausreißen von Haaren (Trichotillomanie). In diesen Fällen sind die Muster oft unregelmäßig, mit ausgerissenen Haaren und möglicherweise roten, entzündeten Stellen auf der Kopfhaut.

Die Muster können, müssen aber nicht auftreten. Jeder Mensch ist einzigartig und die Art und Weise, wie sich Haarausfall manifestiert, kann von Person zu Person unterschiedlich sein.

 

Erblich bedingter Haarausfall

Erblich bedingter Haarausfall, auch androgenetische Alopezie genannt, ist die häufigste Form des Haarausfalls. Sie betrifft sowohl Männer als auch Frauen und ist häufig durch bestimmte Muster gekennzeichnet. Androgenetische Alopezie äußert sich bei Männern in der Regel durch ein Zurückweichen der Haarlinie, Geheimratsecken und Haarausfall im Tonsurbereich. Bei Frauen dünnt das Haar eher gleichmäßig aus, vor allem entlang des Mittelscheitels. Diese Art von Haarausfall wird durch eine Kombination von genetischen und hormonellen Faktoren ausgelöst. Vor allem das Hormon Dihydrotestosteron (DHT) spielt eine entscheidende Rolle. DHT lässt die Haarfollikel schrumpfen, wodurch sich die Wachstumsphase verkürzt und die Haare dünner und kürzer werden, bis sie schließlich ganz ausfallen. Schätzungen zufolge sind weltweit mehrere hundert Millionen Menschen von androgenetischer Alopezie betroffen. Dabei gibt es geschlechts- und altersabhängige Unterschiede: Bis zum 70. Lebensjahr sind etwa 80% der Männer und 40-50% der Frauen betroffen.

Die genetische Veranlagung zur androgenetischen Alopezie wird vererbt. Das bedeutet, dass nicht jeder an erblich bedingtem Haarausfall leidet, auch wenn er in der Familie vorkommt. Andere Faktoren wie Hormone, Alter und allgemeiner Gesundheitszustand können das Risiko ebenfalls beeinflussen. Typische Symptome der androgenetischen Alopezie sind fortschreitender Haarausfall in den oben beschriebenen Mustern sowie eine zunehmende Ausdünnung der Haare. In einigen Fällen kann es auch zu Juckreiz oder Entzündungen der Kopfhaut kommen.

Androgenetischer Haarausfall bei Frauen

Androgenetischer Haarausfall bei Frauen äußert sich in der Regel durch eine allmähliche Ausdünnung des Haares, insbesondere im Scheitelbereich. Im Gegensatz zu Männern, bei denen die Haarlinie oft zurückweicht, bleibt bei Frauen die Haarlinie meist erhalten und der Haarausfall ist weniger ausgeprägt.
Der typische Verlauf beginnt mit einer Ausdünnung im Scheitelbereich, während der vordere Haaransatz unverändert bleibt. Im Laufe der Zeit kann das Haar am ganzen Kopf dünner werden. In seltenen Fällen kann es auch zu einer vollständigen Kahlheit kommen, dies ist jedoch deutlich seltener als bei Männern.

Androgenetischer Haarausfall bei Frauen tritt meist nach der Menopause auf, wenn der Östrogenspiegel sinkt und die Haarfollikel dadurch anfälliger für DHT werden. Androgenetischer Haarausfall ist bei Frauen oft weniger auffällig ist als bei Männern. Dennoch kann der Haarausfall für viele Frauen eine erhebliche emotionale Belastung darstellen.

Androgenetischer Haarausfall bei Männern

Androgenetischer Haarausfall bei Männern ist die häufigste Form des Haarausfalls bei Männern. Er beginnt meist in den 20er oder 30er Jahren und nimmt mit der Zeit zu.
Typischerweise beginnt der Haarausfall an den Schläfen, wodurch die so genannten Geheimratsecken entstehen. Gleichzeitig wird das Haar am Oberkopf dünner, so dass eine Glatze entstehen kann. Mit fortschreitendem Haarausfall können sich diese beiden Bereiche ausdehnen und schließlich zusammenwachsen, so dass nur noch ein Haarkranz am Hinterkopf und an den Seiten übrig bleibt. In einigen Fällen kann es aber auch zu einer gleichmäßigen Ausdünnung der Haare auf dem gesamten Kopf kommen.
Obwohl Haarausfall jederzeit nach der Pubertät beginnen kann, bemerken die meisten Männer die ersten Anzeichen im frühen bis mittleren Erwachsenenalter. Der Prozess verläuft langsam und schreitet über Jahre bis Jahrzehnte fort.

Behandlung des androgenetischen Haarausfalls

Die Behandlung des androgenetischen Haarausfalls zielt in erster Linie darauf ab, den Haarausfall zu verlangsamen oder zu stoppen und, wenn möglich, neues Haarwachstum anzuregen. Dazu stehen verschiedene Methoden zur Verfügung:

  1. Medikamente
  • Minoxidil: Dies ist ein topisches Medikament, das direkt auf die Kopfhaut aufgetragen wird, um das Haarwachstum anzuregen. Es kann bei Männern und Frauen angewendet werden und ist rezeptfrei erhältlich. Minoxidil kann in vielen Fällen den Haarausfall verlangsamen oder stoppen und bei manchen Menschen auch zu neuem Haarwachstum führen.
  • Finasterid: Dies ist ein verschreibungspflichtiges Medikament für Männer, das oral eingenommen wird. Es hemmt die Umwandlung von Testosteron in DHT (Dihydrotestosteron), den Hauptverursacher von Haarausfall. Finasterid kann den Haarausfall bei den meisten Männern verlangsamen oder stoppen und bei einigen sogar zu neuem Haarwachstum führen. Es gibt aber auch topisches Finasterid, das derzeit nur im Ausland erhältlich ist.
  1. Natürliche DHT-Blocker 

    Es gibt auch natürliche Substanzen, die als DHT-Blocker wirken und in der Nahrung oder in Haarpflegeprodukten enthalten sein können. Dazu gehören Sägepalme, grüner Tee, Kürbiskernöl und Biotin. Sie können als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen oder direkt auf die Kopfhaut aufgetragen werden.

  2. Haarpflege und -stärkung

    Auch die richtige Haarpflege kann zur Behandlung des androgenetischen Haarausfalls beitragen. Shampoos und Spülungen, die Biotin, Keratin oder andere haarpflegende Substanzen enthalten, können die Haarfollikel stärken und so den Haarausfall verlangsamen. Auch eine ausgewogene, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung kann das Haar von innen heraus stärken und so zu einem gesunden Haarwachstum beitragen.

 

Kreisrunder Haarausfall

Kreisrunder Haarausfall, medizinisch Alopecia areata genannt, ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Haarfollikel angreift und zu Haarausfall führt. Dieser Haarausfall tritt meist in kreisrunden oder ovalen Bereichen auf, daher der Name.

Der kreisrunde Haarausfall ist häufig durch eine oder mehrere kleine, runde, glatte kahle Stellen auf der Kopfhaut gekennzeichnet, auf denen kein Haar mehr wächst. Im Gegensatz zu anderen Formen des Haarausfalls sind die kahlen Stellen bei der Alopecia areata oft klar abgegrenzt.

Obwohl die genaue Ursache der Alopecia areata nicht vollständig bekannt ist, wird sie als Autoimmunerkrankung eingestuft. Das bedeutet, dass das körpereigene Immunsystem, das normalerweise den Körper vor Krankheiten und Infektionen schützen soll, die Haarfollikel als fremd betrachtet und angreift.

Etwa 1-2% der Bevölkerung sind von Alopecia areata betroffen. Die Krankheit kann in jedem Alter auftreten, beginnt aber meist in der Kindheit und Jugend. Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen.

Warum manche Menschen an Alopecia areata erkranken und andere nicht, ist nicht bekannt. Es scheint eine genetische Komponente zu geben, da die Krankheit in bestimmten Familien gehäuft auftritt, aber nicht alle Menschen mit den betroffenen Genen erkranken.

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Alopecia areata, darunter Kortikosteroid-Cremes oder -Injektionen, Lichttherapie und bestimmte Medikamente, die das Immunsystem beeinflussen. Allerdings sprechen nicht alle Betroffenen auf eine Behandlung an, und in vielen Fällen können die Haare auch ohne Behandlung spontan nachwachsen.

Das Hauptsymptom der Alopecia areata ist das plötzliche Auftreten einer oder mehrerer kreisrunder oder ovaler Geheimratsecken. Manchmal kann es vor dem Haarausfall zu einem Kribbeln oder Brennen im betroffenen Bereich kommen. Bei manchen Menschen können auch die Fingernägel betroffen sein, die dann kleine Dellen oder Rillen aufweisen.

 

Diffuser Haarausfall

Diffuser Haarausfall, auch telogenes Effluvium genannt, ist eine Form des Haarausfalls, bei der die Haare gleichmäßig auf der gesamten Kopfhaut ausfallen, ohne dass bestimmte Bereiche stärker betroffen sind. Es sind keine besonderen Muster oder Geheimratsecken erkennbar. Stattdessen ist das gesamte Haar weniger dicht und es kann den Anschein haben, dass das Haar “dünner” wird. Diffuser Haarausfall kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Dazu gehören hormonelle Veränderungen, wie sie zum Beispiel nach einer Geburt oder in den Wechseljahren auftreten können, Mangelernährung, bestimmte Medikamente, Stress oder schwere Krankheiten. Beim diffusen Haarausfall treten zu viele Haare gleichzeitig in die Ruhephase des Haarwachstumszyklus ein und fallen aus. Diffuser Haarausfall kann Männer und Frauen jeden Alters betreffen, tritt aber häufiger bei Frauen auf. Wird die Ursache gefunden und behandelt, handelt es sich um einen vorübergehenden Zustand, bei dem die Haare in der Regel nach einigen Monaten wieder nachwachsen. Die Behandlung von diffusem Haarausfall hängt von der Ursache ab. Wird der Haarausfall durch Stress ausgelöst, können Entspannungsübungen oder Stressbewältigungstechniken helfen. Bei Haarausfall durch Mangelernährung kann eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung oder die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln Abhilfe schaffen. Sind Medikamente die Ursache, kann eine Umstellung der Medikation in Absprache mit dem Arzt hilfreich sein.

 

Vernarbende Alopezie

Die vernarbende Alopezie ist eine Form des Haarausfalls, bei der die Haarfollikel zerstört und durch Narbengewebe ersetzt werden. Im Gegensatz zu anderen Formen des Haarausfalls, bei denen das Haar wieder nachwachsen kann, ist der Haarausfall bei der vernarbenden Alopezie dauerhaft.

Bei der vernarbenden Alopezie tritt der Haarausfall in unregelmäßigen Mustern auf, oft mit sichtbaren Entzündungszeichen wie Rötung und Schwellung. Die betroffenen Stellen können glatt und glänzend erscheinen, da das Haar durch Narbengewebe ersetzt wird.

Vernarbende Alopezie kann prinzipiell jeden Menschen jeden Alters und Geschlechts betreffen, wobei einige Formen in bestimmten Bevölkerungsgruppen häufiger auftreten. Sie kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, darunter Entzündungen, Infektionen, Hauterkrankungen wie Lichen planus und Lupus erythematodes sowie körperliche Traumata wie Verbrennungen oder Verletzungen.

Die Behandlung der vernarbenden Alopezie konzentriert sich auf die Kontrolle der Entzündung und die Verhinderung weiteren Haarausfalls, da das Haarwachstum in den bereits betroffenen Bereichen nicht wiederhergestellt werden kann. Dies kann topische oder orale entzündungshemmende Medikamente, Antibiotika oder sogar chirurgische Eingriffe umfassen. In einigen Fällen kann auch eine Haartransplantation im Nachgang in Betracht gezogen werden, um die kahlen Stellen wieder aufzufüllen.

Zu den Symptomen der vernarbenden Alopezie gehören neben dem Haarausfall auch Juckreiz, Schmerzen, Brennen und strukturelle Veränderungen der Kopfhaut. In einigen Fällen kann auch eine Verdickung oder Verfärbung der Kopfhaut beobachtet werden. Da diese Symptome auch auf andere Hauterkrankungen hinweisen können, ist eine genaue Diagnose durch einen Arzt erforderlich.

 

Weitere Haarausfall Ursachen und Auslöser

Es gibt eine Reihe weiterer Faktoren, die Haarausfall verursachen und zu den oben beschriebenen Mustern führen können.

  • Erkrankungen: Schilddrüsenerkrankungen, sowohl Hyperthyreose als auch Hypothyreose, können Haarausfall verursachen. Eine Covid-19-Infektion kann ebenfalls zu vorübergehendem Haarausfall führen, insbesondere in schweren Fällen.
  • Lupus: Dies ist eine Autoimmunerkrankung, die Entzündungen in vielen Teilen des Körpers verursacht und häufig zu Haarausfall führt.
  • Medikamente: Verschiedene Medikamente, darunter bestimmte Antidepressiva, Blutverdünner und Blutdrucksenker, können Haarausfall verursachen.
  • Hormonelles Ungleichgewicht: Hormonelle Veränderungen durch die Pille, Schwangerschaft, Geburt und Wechseljahre können ebenfalls zu Haarausfall führen.
  • Ernährungsstörungen: Mangelernährung und Essstörungen wie Bulimie können zu Haarausfall führen, da der Körper nicht die notwendigen Nährstoffe erhält, um gesundes Haar zu produzieren und zu erhalten.
  • Falsche Pflege/ Behandlungen: Übermäßige Hitze und chemische Behandlungen wie Permanent Make-up, starkes Styling und Glätteisen können das Haar schädigen und zu Haarausfall führen.
  • Stress, körperliche und seelische Belastungen: Stress kann zu Haarausfall führen, der als Telogen Effluvium bezeichnet wird. In Stressphasen können vermehrt Haare in die Ruhephase übergehen, was zu plötzlichem und auffälligem Haarausfall führt.
  • Erkrankungen der Kopfhaut: Kopfhauterkrankungen wie Pilzinfektionen, Lupus und Lichen ruber können Entzündungen und Haarausfall verursachen.
  • Traktionsalopezie: Diese Art von Haarausfall wird durch übermäßigen Zug oder Spannung an den Haarfollikeln verursacht, häufig durch bestimmte Frisuren oder Haarverlängerungen.
  • Vergiftungen: Der Kontakt mit bestimmten Giften, einschließlich Alkohol und Schwermetallen, kann das Haar schädigen und zu Haarausfall führen.

Jeder Mensch ist jedoch anders, und was bei dem einen zu Haarausfall führt, kann bei einem anderen keine Auswirkungen haben.

 

Die Rolle von Entzündungen beim Haarausfall

Haarausfall ist ein komplexes Phänomen, das durch verschiedene Faktoren verursacht oder verstärkt werden kann. Entzündungen spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie können Haarausfall begünstigen, zumal die Haarfollikel besonders empfindlich auf ihre Auswirkungen reagieren.

Entzündliche Prozesse im Körper können die Haarwurzeln empfindlicher für den Einfluss des Hormons Dihydrotestosteron (DHT) machen, von dem bekannt ist, dass es bei erblich bedingtem Haarausfall eine wichtige Rolle spielt. DHT kann die Haarfollikel schrumpfen lassen und so das Haarwachstum hemmen. Bei Entzündungen kann dieser Effekt verstärkt werden und zu vermehrtem Haarausfall führen.

Für die Behandlung bedeutet dies, dass nicht nur das Haarwachstum gefördert, sondern auch die Entzündung aktiv bekämpft werden sollte. Dies kann durch den Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten oder entzündungshemmenden Wirkstoffen in der Ernährung und Haarpflege erreicht werden.

 

Dignose des Haarausfalls

Die Diagnose von Haarausfall beginnt in der Regel mit einer gründlichen Untersuchung und einem Gespräch mit einem Arzt oder Dermatologen. Es gibt verschiedene Methoden, um die Ursache des Haarausfalls herauszufinden:

  • Familienanamnese: Die genetische Veranlagung spielt bei Haarausfall eine große Rolle. Daher ist es hilfreich, eine Familienanamnese zu erheben, um herauszufinden, ob andere Familienmitglieder unter Haarausfall leiden oder gelitten haben.
  • Das Gespräch: Die Ärztin oder der Arzt wird Dich nach Deinem allgemeinen Gesundheitszustand, Deinen Lebensgewohnheiten, Deiner Ernährung und eventuell nach belastenden Ereignissen in Deinem Leben fragen. All diese Faktoren können einen Einfluss auf Deine Haargesundheit haben.
  • Bluttest: Mit Hilfe eines Bluttests kann der Arzt nach möglichen inneren Ursachen für Deinen Haarausfall suchen. Dazu gehören hormonelle Ungleichgewichte, Eisenmangel oder eine Schilddrüsenunterfunktion.
  • Dermaskopie: Hierbei handelt es sich um eine nicht-invasive Methode, bei der die Kopfhaut und die Haarfollikel mit einem speziellen Vergrößerungsgerät, dem Dermaskop, untersucht werden. Auf diese Weise kann der Arzt mögliche Anzeichen für bestimmte Arten von Haarausfall wie androgenetische Alopezie oder Alopecia areata erkennen.
  • Zupftest: Bei diesem Test zupft der Arzt vorsichtig einige Haare aus. Wenn mehr als die normale Anzahl von Haaren ausfällt (etwa 10 %), kann dies ein Hinweis auf anormalen Haarausfall sein.

Bei plötzlichem, anhaltendem oder starkem Haarausfall sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache abzuklären und eine geeignete Behandlung zu finden.

 

Behandlung des Haarausfalls

Die Behandlung von Haarausfall hängt stark von der Ursache ab. Daher ist es wichtig, die Ursache zu erkennen und zu bekämpfen, um eine wirksame Behandlung zu gewährleisten. Nachfolgend sind einige gängige Ansätze zur Behandlung von Haarausfall aufgeführt:

  • Hausmittel: Es gibt verschiedene Hausmittel, die helfen können, Haarausfall zu verringern oder zu verhindern. Dazu gehören Kopfhautmassagen, die die Durchblutung anregen, sowie natürliche Haarmasken und Öle, die das Haar nähren und stärken.
  • Verhaltensänderung/ Anpassung der Ernährung und Haarpflege: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, Haarausfall zu verhindern und das Haarwachstum zu fördern. Gleichzeitig kann eine sanfte Haarpflege, die aggressive chemische Behandlungen und Hitze vermeidet, helfen, den Haarausfall zu reduzieren.
  • Nahrungsergänzung: Das Haar hat einen täglichen Nährstoffbedarf, der gedeckt werden muss, damit die Prozesse optimal ablaufen können.
  • Entzündungen eindämmen: Damit Haare optimal funktionieren und gesund bleiben, müssen Entzündungen eingedämmt werden. Dies kann durch Ernährung, Haarpflege und gegebenenfalls Medikamente erreicht werden.
  • Medikamente: Je nach Ursache des Haarausfalls kann der Arzt verschiedene Medikamente verschreiben. Bei erblich bedingtem Haarausfall können zum Beispiel Minoxidil oder Finasterid helfen, das Haarwachstum anzuregen und den Haarausfall zu verlangsamen. Bei kreisrundem Haarausfall kommen andere Medikamente zum Einsatz etc.
  • Regenerative Therapien: Es gibt verschiedene regenerative Therapien, die das Haarwachstum anregen können. Dazu gehört zum Beispiel die Platelet Rich Plasma (PRP)-Therapie, bei der körpereigenes Blutplasma injiziert wird, um das Haarwachstum anzuregen.
  • Haartransplantation: In einigen Fällen, insbesondere bei fortgeschrittenem Haarausfall, kann eine Haartransplantation eine Option sein. Dabei werden Haarfollikel von einer Stelle mit ausreichendem Haarwuchs (meist am Hinterkopf) entnommen und in die kahlen Stellen verpflanzt.

Es ist wichtig, dass Du immer einen Facharzt aufsuchst, bevor Du eine Behandlung beginnst, um sicherzustellen, dass sie sicher und für Dich geeignet ist. Dein Arzt kann Dich auch über mögliche Nebenwirkungen und Risiken aufklären und Dir helfen, realistische Erwartungen an den Behandlungserfolg zu haben.

 

Wann zum Arzt?

Haarausfall ist bis zu einem gewissen Grad normal. Manchmal sind die Ursachen offensichtlich und erklärbar. In den folgenden Fällen ist es jedoch ratsam, einen Arzt aufzusuchen:

  • Plötzlicher Haarausfall: Bei plötzlichem, auffälligem Haarausfall, der über das normale Maß von 50-100 Haaren pro Tag hinausgeht, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Plötzlicher Haarausfall kann auf eine zugrunde liegende Erkrankung hinweisen.
  • Anhaltender Haarausfall: Wenn der Haarausfall anhält und das Haar sichtbar dünner wird oder sich kahle Stellen bilden.
  • Haarausfall in jungen Jahren: Haarausfall in jungen Jahren kann auf eine genetische Veranlagung, aber auch auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Ein Arzt kann eine genaue Diagnose stellen und eine geeignete Behandlung vorschlagen.
  • Starker Haarausfall: Wenn man nach dem Duschen oder Aufstehen plötzlich ganze “Büschel” Haare in der Hand hält.

Am besten wendet man sich zunächst an den Hausarzt, der einen gegebenenfalls an einen Dermatologen oder einen Spezialisten für Haarausfall überweisen kann. Es ist immer besser, früher als später einen Arzt aufzusuchen, um mögliche ernsthafte Ursachen auszuschließen und eine wirksame Behandlung einzuleiten.